Aussage gegen Aussage im Sexualstrafrecht

Eine Aussage gegen Aussage Situation liegt vor, wenn von beiden Parteien nicht übereinstimmende Aussagen getätigt werden und es keine weiteren Zeugen zur konkreten Situation gibt. Insbesondere im Sexualstrafrecht kann es zu einer Aussage gegen Aussage Konstellation kommen.

Viele Menschen glauben, bei einer Aussage gegen Aussage Situation gibt es keine Beweise, das Verfahren muss gerade weil Aussage gegen Aussage steht, eingestellt werden oder es müsse ein Freispruch erfolgen. Das sind gefährliche Irrtümer. Wenn das stimmen würde, gäbe es quasi keine Anklagen und keine Verurteilungen im Sexualstrafrecht. Die Praxis beweist das Gegenteil. Staatsanwaltschaften klagen an und Gerichte verurteilen – oft vorschnell – wenn sie der belastenden Aussage glauben oder glauben wollen.

Umso wichtiger ist es beim Vorwurf einer Sexualstraftat wie sexueller Übergriff, sexuelle Nötigung, sexuelle Belästigung oder Vergewaltigung frühzeitig einen Experten einzuschalten. Gerade wenn Aussage gegen Aussage steht.

Wann liegt Aussage gegen Aussage im Sexualstrafrecht vor?

• Die erste Voraussetzung ist, dass der Anzeigenerstatter oder im Sexualstrafrecht häufig die Anzeigenerstatterin einen meist schwerwiegenden Vorwurf erhebt, wie zum Beispiel einen sexuellen Übergriff, eine sexuelle Belästigung oder gar eine Vergewaltigung. In vielen Fällen ist es die Ex-Frau, die Ex-Freundin, ein Date oder eine Affäre.

• Die zweite Voraussetzung für Aussage gegen Aussage ist, dass der oder die Beschuldigte die Tat pauschal bestreitet, eine konkrete bestreitende Aussage bei der Polizei macht oder schlicht schweigt. Erfahrene Strafverteidiger im Sexualstrafrecht raten Ihnen dringend keine Aussage zu machen. Der ideale Weg ist ein pauschales Bestreiten über den Rechtsanwalt, der umgehend Akteneinsicht beantragen kann. Jede Aussage bei der Polizei unterliegt der freien Würdigung, ist angreifbar und verschlechtert die Verteidigungschancen. Bei einer Vorladung sollten Sie den Termin durch einen Rechtsanwalt absagen lassen. Nach Akteneinsicht kann gemeinsam eine Strategie entwickelt werden. Vorher entscheidet die Staatsanwaltschaft nicht. Sie gewährt rechtliches Gehör nach Akteneinsicht.

• Die dritte Voraussetzung für Aussage gegen Aussage ist, dass es keine weiteren Zeugen für die angebliche Tat gibt. Mittelbare Zeugen, denen der Vorwurf nur berichtet wurde, können am Rande zwar für die Beweiswürdigung von Bedeutung sein, ändern aber nichts daran, dass eine Aussage gegen Aussage Situation vorliegt.

Was passiert bei Aussage gegen Aussage?

Bei Aussage gegen Aussage kann die Staatsanwaltschaft allein aufgrund der belastenden Aussage anklagen und ein Gericht eine langjährige Freiheitsstrafe verhängen. Die belastende Zeugenaussage ist nämlich ein Beweismittel.

Es ist aber auch möglich, dass die Staatsanwaltschaft das Verfahrens mangels Tatverdacht einstellt, die Aussage also nicht für eine Anklage reicht oder im Fall einer Anklage ein Gericht freispricht, weil es nicht hinreichend sicher ist, dass die belastende Aussage wahr ist.

Wer die Staatsanwaltschaft von der Anklage und damit einer öffentlichen Gerichtsverhandlung abhalten will, muss nach den aussagepsychologischen Kriterien des Bundesgerichtshofs die Schwächen der belastenden Aussage akribisch herausarbeiten. Fachanwalt für Strafrecht Dr. Hennig und seinem Team gelingt es auf diese Weise regelmäßig belastende Aussagen schon im Ermittlungsverfahren zu Fall zu bringen. In der Konsequenz bedeutet dies: Keine Anklage, keine öffentliche Gerichtsverhandlung, keine Strafe, keine Eintragung im Führungszeugnis und vor allem Erhalt der Freiheit.

Achtung: Ohne frühzeitigen Einsatz eines erfahrenen Anwalts für Sexualstrafrecht neigen Staatsanwaltschaften und Gerichte häufig dazu den angeblichen Opfern zu glauben. Vielfach werden vorschnell Anklagen aufgrund solcher Falschanschuldigungen erhoben.

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Wir können noch am selben Tag den Vorladungstermin bei der Polizei absagen.

Unschuldsvermutung bei Aussage gegen Aussage?

Viele glauben, bei Aussage gegen Aussage führe die Unschuldsvermutung dazu, dass automatisch das Verfahren eingestellt wird oder vor Gericht ein Freispruch erfolgt. Das Gegenteil ist der Fall. Vielfach glauben Staatsanwaltschaften und Gerichte vorschnell dem angeblichen Opfer einer Straftat.

Aussage gegen Aussage heißt also nicht, dass die Staatsanwaltschaft automatisch einstellt. Die Anzeigenerstatterin oder der Anzeigenerstatter ist zugleich Hauptbelastungszeuge und damit Beweismittel. Die Staatsanwaltschaft kann dem Glauben schenken und allein aufgrund einer belastenden Aussage anklagen. Ebenso kann ein Gericht allein aufgrund einer belastenden Aussage verurteilen und das sogar zu langjährigen Haftstrafen.

Die Unschuldsvermutung bedeutet lediglich, dass eine Person, die noch nicht rechtskräftig verurteilt wurde, als unschuldig gilt oder wie Staatsanwaltschaften widerwillig formulieren „zu gelten haben“. Die Unschuldsvermutung verhindert aber keine Verurteilung bei Aussage gegen Aussage.

Wer im Rahmen einer Aussage gegen Aussage Situation belastet wird, sollte umgehend einen erfahrenen Anwalt für Strafrecht beauftragen. Mit entsprechender aussagepsychologischer Expertise kann die belastende Aussage analysiert und die Schwächen herausgearbeitet werden. So kann eine Druckschwelle bei der Staatsanwaltschaft aufgebaut werden. Fachanwalt für Strafrecht Dr. Hennig und sein Team können so seit Jahren bundesweit Anklagen bei Aussage gegen Aussage verhindern.

Auch die Rechtsprechung des BGH zur sog. Null-Hypothese kann dabei eine wichtige Rolle spielen und muss in den Fokus der Argumentation. Die Null-Hypothese besagt, dass die Unwahrheit der belastenden Aussage positiv widerlegt werden muss.

Fachanwalt für Strafrecht Dr. Hennig – bundesweite Verteidigung bei Aussage gegen Aussage

Fachanwalt für Strafrecht Dr. Hennig und sein Team sind spezialisiert auf Aussage gegen Aussage Situationen und bundesweit auf diesem Gebiet gefragt.

In aller Regel kann die Staatsanwaltschaft durch eine Analyse der belastenden Aussage von einer Anklage abgehalten werden. Oft ist nur ein gut begründeter schriftlicher Antrag (sog. Schutzschrift) erforderlich.

In besonderen Konstellationen greifen wir auf unser Netzwerk bundesweit anerkannter Aussagepsychologen zurück und können entsprechende Gutachten einholen.

Falschanschuldigung – was tun?

In keinem Gebiet ist die Falschanzeigenquote so hoch wie im Sexualstrafrecht. Vor allem beim Vorwurf der Vergewaltigung, beim Vorwurf eines sexuellen Übergriffs oder einer sexuellen Nötigung werden häufig falsche Anzeigen erstattet. Und wer sich nicht mit professioneller Hilfe wehrt, läuft Gefahr, dass die Staatsanwaltschaft vorschnell dem vermeintlichen Opfer glaubt. Dann gibt es eine Anklage und öffentliche Gerichtsverhandlung wegen einer Sexualstraftat. Im schlimmsten Fall folgt eine Verurteilung zu einer langjährigen Haftstrafe.

Wenn Sie bereits im Ermittlungsverfahren einen Anwalt im Sexualstrafrecht mit entsprechender Erfahrung und aussagepsychologischer Expertise beauftragen, sind die Chancen gut eine Anklage und Bestrafung zu verhindern. Es kommt darauf an, die Schwächen der belastenden Aussage zu erkennen und unter Einbeziehung der aussagepsychologischen Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs der Staatsanwaltschaft darzulegen, dass eine Falschanschuldigung vorliegt und die Aussage für eine Anklage keine ausreichende Grundlage ist.

Wichtig ist auch die Motivanalyse. Vor allem bei der bewussten Falschbeschuldigung. Vielfach werden Falschbeschuldigungen aus einem Beziehungsstreit, Sorgerechtsstreit oder aber bei enttäuschter Liebe nach einem Date oder im Rahmen toxischer Beziehungen erhoben.

Unsere Einstellungsanträge kombinieren wir in diesen Fällen häufig mit einer Gegenanzeige wegen falscher Verdächtigung oder Verleumdung, in der Bevölkerung auch als „Rufmord“ bezeichnet.

Es gibt zudem auch unbewusste Falschbeschuldigungen. Dies gilt gerade bei Kindern und Jugendlichen, die aufgrund sogenannter auto- oder fremdsuggestiver Prozesse selbst an die unwahre Anschuldigung, die sie erheben, glauben. Auch bei Erwachsenen kann das vorkommen und wird vom erfahrenen Anwalt für Sexualstrafrecht erkannt.

Vereinbaren Sie jederzeit einen unverbindlichen, persönlichen und vertraulichen Termin bei Fachanwalt für Strafrecht Dr. Hennig oder einem anderen Anwalt für Sexualstrafrecht aus unserem Team. Wir verteidigen bundesweit. Fachanwalt für Strafrecht Dr. Hennig ist seit vielen Jahren bundesweit bei Falschanschuldigungen und Aussage gegen Aussage Situationen gefragter Experte. In der Regel kann er eine Anklage und damit eine öffentliche Gerichtsverhandlung abwenden.

Auch die weiteren Defensio-Anwälte für Sexualstrafrecht wie Fachanwalt für Strafrecht Albrecht, Rechtsanwältin Paschke, Fachanwältin für Strafrecht Mayer, Rechtsanwalt Grabitz und Fachanwalt für Strafrecht Moro verfügen in diesem Gebiet über eine besondere Expertise und langjährige Erfahrung.