Betäubungsmittelstrafrecht
Strafbarkeit von Drogenbesitz und Drogenhandel
Schnell zum Inhalt:
Das Betäubungsmittelstrafrecht bzw. Drogenstrafrecht (Drogenbesittz/Drogenhandel) ist außerhalb des Strafgesetzbuchs im Betäubungsmittelgesetz normiert. Geahndet werden sowohl An- und Verkauf von Drogen (Erwerb und Handeltreiben/Drogenhandel) als auch der Besitz unerlaubter Rauschmittel (Drogenbesitz). Die zu erwartende Strafe ist stark abhängig von der Droge selbst (harte bzw. weiche Drogen), bisheriger Einträge im Bundeszentralregister sowie der Menge und der Qualität der Betäubungsmittel beim Drogenhandel und Drogenbesitz. Verbotene Betäubungsmittel sind unter anderem Marihuana bzw. Cannabis, Methamphetamin („Crystal Meth“), Kokain, Heroin, LSD, Amphetamine und Ecstasy (MDMA). Mehr zu den Drogenarten hier. Auch der Umgang mit Marihuana ist trotz der Teillegalisierung im Jahr 2024 unter bestimmten Voraussetzungen strafbar. Alles zum Cannabisgesetz (CanG) hier.
Drogenbesitz
Auch der Drogenbesitz ist strafbar. Dies gilt entgegen eines weit verbreiteten Irrglaubens auch bei Besitz zum Zweck des Eigenkonsums.
Drogenhandel
Einführen, Ausführen, vor allem Verkaufen aber auch sonstiges Abgeben von Drogen sowie das Verschaffen von Drogen ist auch ohne Handeltreiben strafbar.
Anwalt Betäubungsmittelstrafrecht notwendig
Deutsche Strafgerichte neigen dazu, selbst Ersttäter bei Drogenbesitz und Drogenhandel ab gewissen Mengen (selbst bei weichen Drogen) zu langjährigen Haftstrafen zu verurteilen, die nicht mehr zur Bewährung ausgesetzt werden können.
Wie eingangs bereits erwähnt, ist das Strafmaß nicht nur von der absoluten Menge, sondern insbesondere auch vom relativen Wirkstoffgehalt abhängig. Außerdem ist entscheidend, in welchem Zusammenhang dem Beschuldigten der Umgang mit Betäubungsmitteln nachgewiesen werden kann: Der gewerbsmäßige Drogenhandel als Dealer wird beispielsweise in der Regel deutlich strenger geahndet als das Auftreten als Kurier. Die Thematik „Drogenbesitz Strafe“ bzw. „Drogenhandel Strafe“ hängt folglich stets vom Einzelfall ab. Eine erste Einschätzung kann Ihnen ein Anwalt für Strafrecht im Rahmen eines Erstgesprächs geben.
Mit Abspielen des Videos werden Inhalte vom Drittanbieter YouTube geladen.
Wann sollte ein Rechtsanwalt kontaktiert werden?
Sollte gegen Sie oder Angehörige ein Strafverfahren wegen Drogenbesitzes oder Drogenhandels geführt werden, sollten Sie stets einen erfahrenen Rechtsanwalt für Strafrecht beauftragen. Dies sollte spätestens mit dem Erhalt einer Vorladung als Beschuldigter geschehen. Je früher eine Mandatierung erfolgt, desto höher sind in der Regel die Chancen, den Weg für einen Freispruch oder ein mildes Urteil mit einer geringen Strafe zu ebnen oder möglicherweise eine Einstellung des Ermittlungsverfahrens zu erwirken.
Obacht ist hingegen nicht nur beim Erhalt einer Beschuldigtenvorladung, sondern auch bei einer Vorladung als Zeuge geboten: Gerade im Zusammenhang mit Betäubungsmitteln endet eine Befragung als Zeuge häufig damit, dass der oder die Vernommene anschließend als Beschuldigter im selben Strafverfahren wegen Drogenhandel oder Drogenbesitz geführt wird.
H/T Defensio Strafverteidiger: Kurzfristiger Termin für eine Ersteinschätzung
Unser Team aus Strafverteidigern steht an Ihrer Seite. Gerne geben wir Ihnen im Rahmen eines absolut vertraulichen Erstgesprächs eine erste Einschätzung und stimmen im weiteren Verfahren eine maßgeschneiderter Verteidigungsstrategie ab.
Drogenhandel: Chancen der Strafverteidigung
Die Chancen der Strafverteidigung in Strafverfahren, bei denen es um Betäubungsmitteldelikte geht, hängen stark vom Einzelfall ab.
Verteidigungsziel: Einstellung mangels hinreichenden Tatverdachts bzw. Freispruch
Geht aus den bisherigen Ermittlungen nicht klar hervor, ob überhaupt eine Täterschaft vorliegt, kann auf eine Einstellung des Verfahrens mangels hinreichenden Tatverdachts gemäß § 170 Abs. 2 StPO oder einen Freispruch vor Gericht hingewirkt werden.
Eine detaillierte rechtliche Würdigung des Inhalts der Akte wegen Drogenbesitzes und Drogenhandels sowie das Vorbringen entlastender, bisher aktenunkundiger Tatsachen kann im Rahmen eines umfangreichen schriftlichen Antrages zum Drogenbesitz und Drogenhandel gegenüber der Staatsanwaltschaft erfolgen. Das Team um Rechtsanwalt und Fachanwalt für Strafrecht Dr. Hennig und konnte in der Vergangenheit zahlreiche Ermittlungsverfahren allein durch solche Anträge zur Einstellung bringen. Den Mandanten blieb eine psychisch belastende und kostenintensive Hauptverhandlung vor Gericht auf diesem Wege erspart.
Verteidigungsziel: Einstellung des Verfahrens wegen Geringfügigkeit
Bei Ersttätern, denen nur der Besitz geringer Mengen an Betäubungsmitteln nachgewiesen werden kann, kann häufig selbst bei erdrückender Beweislage eine Einstellung des Verfahrens im Betäubungsmittelstrafrecht erreicht werden. Neben den Einstellungsmöglichkeiten, die auch in anderen Strafverfahren zur Verfügung stehen, existiert im Betäubungsmittelstrafrecht die Einstellungsmöglichkeit nach § 31 a BtMG, sofern die nachgewiesene Menge eine bestimmte Grenze nicht überschreitet.
Verteidigungsziel: Milde Strafe bzw. Verständigung mit Gericht und Staatsanwaltschaft
Ist die Täterschaft nachgewiesen und bestehen keine Chancen auf eine Einstellung wegen Geringfügigkeit bei Drogenbesitz und Drogenhandel, kann es sinnvoll sein, im Rahmen einer Verständigung mit dem Gericht gemäß § 257c StPO die Grundlage für eine möglichst geringe Strafe zu schaffen.
Drogenhandel Strafe
„Ein auf das Betäubungsmittelstrafrecht spezialisierter Anwalt ist bei der Vereinbarung eines Deals unerlässlich, um sicherzustellen, dass das Angebot des Gerichts auch angemessen ist.“
Verhaltenstipps beim Vorwurf Drogenhandel oder Drogenbesitz
Oberstes Gebot: Unter keinen Umständen eigenständig bei der Polizei aussagen!
Durch eine vorschnelle Aussage werden meistens etliche Verteidigungschancen auf einen Freispruch oder eine Einstellung des Verfahrens zerstört. In der Regel versuchen Ermittlungsbeamte, Sie durch Überredung oder Einschüchterung zu einer Aussage zu bewegen. Bleiben Sie standhaft und machen Sie keine Aussage, ohne dass ein Anwalt vorab in Ihrem Auftrag Einsicht in die Ermittlungsakte genommen hat.
Drogentherapie
Sofern Mandanten selbst Drogenkonsumenten sind und ihr Lebensalltag durch die Sucht nach berauschenden Mitteln bestimmt ist, sollte bei dem Vorwurf des Drogenbesitzes und des Drogenhandels eine Drogentherapie in Erwägung gezogen werden. Das Team um Fachanwalt für Strafrecht Dr. Hennig und Rechtsanwalt und Strafverteidiger Christian Albrecht sind Ihnen – sofern gewünscht – gerne bei der Suche nach einer geeigneten Therapieeinrichtung oder durch Vermittlung einer Beratungsstelle behilflich.
Expertise in Betäubungsmittelstrafsachen – Drogenbesitz und Drogenhandel
Die anwaltliche Vertretung gegenüber Gericht und Staatsanwaltschaft in einem Strafverfahren sollten Sie einem spezialisierten Anwalt überlassen. Zwar ist es juristischen Laien oftmals schwer, einen auf dem Gebiet des Strafrechts kompetenten Anwalt auszumachen, dennoch gibt es einige objektive Indizien, anhand derer Sie die zu erwartende Qualität der anwaltlichen Beratung abschätzen können.